Der erste Stammtisch

Was kann ich tun, wenn Bekannte plötzlich rassistisch argumentieren ("früher war's viel schöner im Viertel, so ohne die ganzen Ausländer")? Wie gehe ich in der Pflege um, wenn Patient:innen dunkelhäutige oder asiatische Kolleg:innen aus der Pflege rassistisch angreifen, obwohl sie auf deren Hilfe angewiesen sind? Wann sind Menschen nicht mehr durch Argumente erreichbar? Lohnt es sich dann trotzdem noch weiter zu diskutieren? Hilft es die Leute auszugrenzen? Wie setze ich als Einzelperson überhaupt Grenzen, wie kann ich mich und andere vor gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit schützen, wie können wir Demokrat:innen uns besser vernetzen, für die Demokratie werben?

Diese und viele andere Fragen beschäftigten die Teilnehmer:innen des ersten Demokratiestammtischs. Grundtenor: Alle sind besorgt. Alle wollen etwas tun. Nicht hinnehmen, was nicht hinnehmbar ist, wenn uns das Zusammenleben nicht um die Ohren fliegen soll.

Es wurde überlegt, argumentiert, schockierenden Berichten und  absurden Anekdoten zum Thema zugehört, emotionale Eindrücke und strategische Überlegungen ausgetauscht, aber eben nicht allein im stillen Kämmerlein oder am Handy, sondern mit anderen, live um einen Tisch sitzend, in einem öffentlichen Raum. Friedlich, zivilisiert, Lösungsorientiert.

Dazu gab es kühle Getränke und rote Linsensuppe (für diejenigen, die essen wollten). 

Die gemütliche Atmosphäre im Naumann Drei sorgte zusätzlich dafür, dass sich alle wohlfühlten. 

Wir haben die Probleme der Welt nicht gelöst. Aber wir haben sie auf den Kneipentisch gelegt und sie uns angeschaut. Jetzt sind wir nicht mehr alleine mit ihnen. 


Wir freuen uns auf den nächsten Stammtisch am 18.04. und auf Dich!



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